Das MKM wurde im April 1999 erstmals als Kunstmuseum eröffnet – in einem Industriebau aus dem Jahr 1908, welcher noch bis 1972 als Mühlen- und Speichergebäude genutzt wurde. Der Umbau zum Museum wurde durch die Basler Architekten Herzog & de Meuron durchgeführt, welche schließlich auch den im Jahr 2021 eröffneten Erweiterungsbau übernahmen. Die Fotos wurden kurz nach der Eröffnung des Erweiterungsbaus im Oktober 2021 gemacht.
Zunächst war von Herzog & de Meuron für die Erweiterung ein völlig anderer Ansatz verfolgt worden: Ein Entwurf von 2008 sah einen transluzenten Kubus vor, der mittig auf den Silobau aufgesetzt werden sollte. Die Stahlkonstruktion wurde jedoch fehlerhaft ausgeführt und verrottete jahrelang neben dem Silo. Der im Jahr 2021 realisierte Erweiterungsbau wirkt dem gegenüber erstaunlich dezent.
Der Clou liegt jedoch im Inneren: Aus dem Kern des Silogebäudes aus den Dreißigerjahren schnitten die Architekten sechs der metallenen Silos heraus, wodurch sich spektakuläre Blicke in das Innere des Silos bieten. Zwei Brücken im Silobau verbinden die oberen Etagen von Alt- und Erweiterungsbau:
Blick aus dem Erdgeschoss des Silobaus in den Anbau:
Die Räume im Anbau selbst folgen einer schlichten White Cube-Ästhetik. Einzig das oberste Geschoss wurde als Verweis auf die Industriearchitektur mit einem Sheddach versehen:
In die oberen Etagen gelangt man über das wunderbare Treppenhaus aus rot gefärbtem Sichtbeton:
Die Klinker der Außenfassade ließen Herzog & de Meuron in einem aufwendigen Verfahren mittig brechen, um ein lebendigeres Fassadenbild zu erzeugen. In die östliche Fassade Richtung A59 wurde der Schriftzug „Küppersmühle“ aus ca. 1000 handgeschliffenenen Klinkern eingefügt.