Wir waren bereits vor fünf Jahren dort, aber es hat mich derart begeistert, dass ich nur jedem, der sich für Architektur interessiert, empfehlen kann, einmal einen Abstecher dorthin zu machen.
Die Firma Vitra – ein bekannter Möbelhersteller insbesondere von Design-Klassikern – hat sich in Weil am Rhein Fertigungs-, Lager- und Konferenzräume von weltberühmten Architekten bauen lassen. Was mich sehr beeindruckte: Diese Architekten waren bei Beauftragung oft noch gar nicht berühmt – Zaha Hamid sagte man damals zum Beispiel nach, ihre Entwürfe seien gar nicht realisierbar.
Das eigentliche Vitra Design Museum, in dem oft Ausstellungen stattfinden, wurde von Frank O. Gehry entworfen:
Wenn man sich für eine Architektur-Führung anmeldet, kann man sich alle übrigen Gebäude – die ja für die Fertigung, Lagerung und Verwaltung tatsächlich genutzt werden – anschauen.
Als da wären:
Die Tankstelle von Jean Prouvé: War tatsächlich einmal eine Tankstelle in Frankreich, wurde 2003 auf dem Vitra Campus wiederaufgebaut.
Der „Dome“ von Richard Buckminster Fuller: Eine geodätische Kuppel von 1975, im Jahr 2000 dem Campus hinzugefügt; wird für Veranstaltungen genutzt:
Die Produktionshalle von Alvaro Siza: Die Brückendachkonstruktion senkt sich bei Regen automatisch ab. Sie soll den Blick auf das dahinterliegende Feuerwehrhaus von Zaha Hadid nicht beeinträchtigen:
Das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid: Nach einem Großbrand im Jahr 1981 richtete Vitra eine Werksfeuerwehr ein. Es war der erste Auftrag für Zaha Hadid überhaupt – bis zu diesem Zeitpunkt traute sich niemand die dekonstruktivistischen Entwürfe der Irakerin tatsächlich bauen zu lassen. Das Gebäude wurde jedoch nie seiner eigentlichen Nutzung zugeführt, weil kurz nach Fertigstellung eine städtische Feuerwehr eingerichtet wurde.
Das Konferenzgebäude von Tadao Ando: Idyllisch in eine Kirschbaum-Landschaft eingebettet, handelt es sich um das erste Gebäude von Tadao Ando außerhalb Japans:
Der Showroom von Herzog & de Meuron – seinerzeit noch in der Bauphase:
Inzwischen gibt es noch eine SANAA-Produktionshalle auf dem Campus – es lohnt sich auf jeden Fall – nur erkundigt Euch vorher nach den Architektur-Führungen!