Alles Mögliche hatte ich erwartet – nur das nicht: Rosen! Rosen, überall Rosen, scheinbar aus dem Kopfsteinpflaster herauswachsend, an Regenrinnen emporrankend und sich schließlich mit ausladender Blütenpracht vor den Häuserfassaden ausbreitend.
Die alljährliche Ruderwanderfahrt hatte uns diesmal an die Stadt an der Trave verschlagen. Ich stehe ungläubig vor diesem rosamunde-pilcheresken Gesamtkunstwerk – wieso hatte ich noch nie davon gehört? Lübeck und Holstentor, na klar. Lübeck und die Buddenbrooks, sowieso. Aber Lübeck und Rosen? Ich vermute dahinter ein angestrengtes Stadt-Marketing-Konzept. Aber nein: „Fette Erde“ ist die denkbar knappe Antwort eines befragten Einheimischen.
Außerdem bleibt mir die große Anzahl an Kirchen in Erinnerung – die „Stadt der 7 Türme“ wird Lübeck genannt, was sich auch gerne als Gericht auf den Speisekarten der Lübecker Gastronomie wieder findet. Und: Die Lübecker Altstadt ist das größte deutsche Flächendenkmal des UNESCO-Welterbes (Reisen bildet!). Mir hat diese mit ca. 210.000 Einwohnern überraschend große Stadt richtig gut gefallen. Also: Auf nach Lübeck! Vielleicht im Juni – der Rosen wegen.